Menschenmenge springt aus Büschen und blockiert Zug in Achim
Rund 200 Menschen haben in Achim im Kreis Verden einen Zug blockiert. Insgesamt verspäteten sich durch den Vorfall elf Züge um insgesamt 249 Minuten.
Die pünktliche Abfahrt des Regionalexpress vom Bahnhof Achim nach Bremen ist am Nachmittag behindert worden. Etwa 200 Personen waren aus angrenzenden Büschen vor den Zug in die Bahngleise gelaufen. Dadurch konnte der Zug nicht abfahren. Anschließend stiegen die Personen gemeinsam in den Regionalexpress ein. Die Menschen seien offenbar Mitarbeitende eines örtlichen Logistikunternehmens, so die Bundespolizei.
Feierabend könnte dahinter stecken
Als Streifen der Polizei Verden und der Bundespolizei vor Ort eintreffen, flohen einige Personen aus dem Zug. Nach Informationen von buten un binnen handelt es sich um Mitarbeitende des Amazon-Logistikunternehmens in Achim, die vermutlich nach ihrem Schichtende sicherstellen wollten, dass alle noch den Zug erreichen. Durch Zeugen konnten mehrere beteiligte Personen identifiziert werden. Die Polizei ermittelt nun.
Durch den Vorfall mussten sowohl die anderen Reisenden im betroffenen Zug als auch die Gleisblockierer eine etwa einstündige Verspätung hinnehmen. Der nächste Zug wäre planmäßig 23 Minuten später gefahren. Insgesamt entstanden nach Angaben der Bundespolizei bei elf Zügen Verspätungen von zusammen 249 Minuten.
Nach NDR-Informationen kommt es seit Jahren immer wieder zu Gedränge am Bahnhof Achim, wenn das dortige Amazon-Werk Schichtwechsel hat. Betroffen ist auch der Haltepunkt in Baden. Viele der rund 2.000 Beschäftigten würden mit dem Zug anreisen, worauf die Bahnanlagen jedoch nicht ausgelegt seien, hieß es in einem Bericht aus dem Jahr 2021.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 19. Juli 2023, 21 Uhr