Die Pinguins auf Platz 1 – aber Popiesch drückt auf die Euphoriebremse

Bremerhavens Coach Thomas Popiesch bleibt trotz der Tabellenführung mit beiden Beinen auf dem Boden. Ein Extra-Lob von ihm erhielt am Sonntag Keeper Kristers Gudlevskis.

Es war eine kleine Nervenschlacht, die die Fischtown Pinguins sich am Sonntag in der Eisarena mit den Straubing Tigers lieferten. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0, ehe die Bremerhavener durch die Treffer von Miha Verlic (58.) und Felix Maegaard Scheel (59.) den Sieg klarmachten. Matchwinner der Pinguins war jedoch ganz klar Keeper Kristers Gudlevskis, der insgesamt 28 Schüsse der Straubinger parierte. Vor allem, als die Bremerhavener in ihren sechs Zwei-Minuten-Strafen in Unterzahl spielen mussten, war er der Garant dafür, dass sein Team nicht in Rückstand geriet. Coach Thomas Popiesch stellte deshalb nach dem Spiel auch die Leistung des Letten heraus.

Er ist ein seit Wochen und Monaten ein sicherer Rückhalt, der uns in jedem Spiel die Möglichkeit gibt, die Punkte mitzunehmen. Auch in diesem Spiel hat er in den entscheidenden Phasen, gerade allein vor dem Tor, wieder die Ruhe bewahrt. Sensationell. Wir sind froh, dass wir ihn haben.

Pinguins-Trainer Thomas Popiesch im Kabinengang beim TV-Interview.
Thomas Popiesch in Gespräch mit buten un binnen

Pinguins arbeiten an guter Platzierung für die Playoffs

Keeper Gudlevskis pariert einen Schuss gegen Straubing.
Keeper Kristers Gudlevskis war gegen Straubing der große Rückhalt der Pinguins. Bild: dpa | Burghard Schreyer

Auch dank Gudlevskis' Topleistung ist den Pinguins am Sonntag der Sprung an die Tabellenspitze der DEL gelungen. Trotz der aktuellen Erfolge bleibt Popiesch jedoch auf dem Teppich. Seine Devise: Immer nur auf das kommende Spiel fokussieren – und dieses bestenfalls dann gewinnen. "Zu weit nach vorne schauen sollte man nicht", betonte Popiesch.

Nach immerhin 28 von 52 Spieltagen, also mehr als der Hälfte der Saison, beträgt der Vorsprung auf den siebten Platz aber zumindest schon elf Punkte. Es schaut im Moment gut dafür aus, dass die Bremerhavener in diesem Jahr die Pre-Playoffs umschiffen können und sich direkt für das Viertelfinale der Playoffs qualifizieren. Auch der Vorsprung auf den Dritten Straubing beträgt immerhin schon fünf Punkte. Können die Pinguins sich weit oben in der Tabelle halten, würden sie dieses Mal im Viertelfinale wohl einem Kaliber wie den Eisbären Berlin oder dem EHC München aus dem Weg gehen.

Gelingt am Donnerstag der erste Sieg gegen München?

Wobei die Münchner in dieser Saison für ihre Verhältnisse ein wenig straucheln und im Moment nur auf dem sechsten Platz liegen. Am Donnerstagabend (19:30 Uhr) sind sie der nächste Gegner der Bremerhavener in der Eisarena. Dass es beim EHC nach dem im Sommer vollzogenen Karriereende von Coach Don Jackson unter dem neuen Trainer Toni Söderholm noch etwas hapert, ist für Popiesch normal. "Es ist manchmal nicht so einfach, in den ersten Monaten als neuer Trainer auch den richtigen Weg zu finden", glaubt er.

Die Münchner sind neben den Löwen Frankfurt jedoch eins von zwei Teams, gegen das die Pinguins in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen konnten. Entsprechend gewarnt ist Popiesch. Er ist sich sicher, dass es am Donnerstag, wie schon gegen Straubing am Donnerstag, auf "die Kleinigkeiten" ankomme.

Du brauchst ein gutes Unterzahlspiel und musst im Fünf-gegen-fünf versuchen, die Scheibe vom eigenen tor wegzuhalten. Du musst vorne ins offensive Drittel reinkommen und du musst viele Schüsse zum Tor bringen. Wenn du die Kleinigkeiten konsequent richtigmachst, dann hast du eine Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen.

Pinguins-Trainer Thomas Popiesch im Kabinengang beim TV-Interview.
Thomas Popiesch

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 17. Dezember 2023, 19:30 Uhr