Handelskammer sieht Bremer Wirtschaft in der Krise

Handelskammer sieht Bremer Wirtschaft in der Krise

Bild: dpa | Bildagentur-online/Schoening

Trübe Stimmung in der bremischen Wirtschaft: Laut Konjunkturreport der Handelskammer hat sich die Lage im Herbst weiter verschlechtert.

Viele Bremer Betriebe erwarten in den nächsten zwölf Monaten eher einen Umsatzrückgang. Das geht aus dem vierteljährlichen Konjunkturreport der Bremer Handelskammer hervor. An der Umfrage haben sich laut Handelskammer 468 Unternehmen im Land Bremen beteiligt.

Für die Stadt Bremen fällt der Handelskammer-Konjunkturindikator um 15 Punkte auf 76. Damit liegt er deutlich unter dem Zehn-Jahres-Mittel von 104 Punkten. Am stärksten gefallen sind die Erwartungen für den Groß- und Außenhandel, gefolgt von Verkehrs- und Logistikdienstleistungen. Für die Stadt Bremerhaven sieht es etwas besser aus: Hier ist der Konjunkturindikator um zwei Punkte auf 87 Punkte gestiegen, bleibt aber auch hier unter dem langjährigen Mittelwert.

Industrie klagt über zu wenig Aufträge

Im Land Bremen sind die Geschäftsaussichten in der Baubranche, im verarbeitenden Gewerbe und auch im Gastro- und Hotelbereich trüber als noch im Sommer. Die Betriebe machen sich Sorgen wegen des Fachkräftemangels, der hohen Energiepreise und wegen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch die bremische Industrie klagt über zu wenig Aufträge.

"Die negative Bewertung der laufenden Geschäfte zeigt, dass die Krise, die sich in unseren zurückliegenden Quartalsbefragungen bereits angedeutet hat, in der bremischen Wirtschaft angekommen ist", sagt der Haptgeschäftsführer der Handelskammer Matthias Fonger. Um gegenzusteuern fordert Fonger unter anderem einen Abbau bürokratischer und finanzieller Belastungen der Wirtschaft. Zudem spricht er sich für verstärkte Qualifizierungsmaßnahmen sowie das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland zur Bekämpfung des Fachkräftemangels aus.