Bremen und Niedersachsen bei Razzien gegen Enkeltrick-Betrug beteiligt

Große Razzien in Niedersachsen und Bremen gegen Enkeltrick-Betrüger

Bild: dpa | Christoph Soeder

Über mehrere Tage waren hunderte Polizisten gegen organisierte Banden im Zusammenhang mit Enkeltrick-Betrug im Einsatz. Alleine in Niedersachsen wurden 20 Menschen verhaftet.

Die Polizei ist in Deutschland und sieben weiteren europäischen Ländern mit einem Großeinsatz gegen Enkeltrick-Betrüger vorgegangen. Auch rund 100 Ermittlerinnen und Ermittler aus Niedersachsen und einige aus Bremen waren daran beteiligt. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen, sie sollen Teil organisierter Banden gewesen sein.

Insgesamt wurden bei dem Einsatz 20 Verdächtige festgenommen. Allein zehn davon mit Beteiligung niedersächsischer Kräfte. Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 18 und 67 Jahren sollen Menschen angerufen haben, um sich als Angehörige in Not auszugeben und Geld zu fordern, oder sollen Geld oder Wertsachen dann bei den Opfern abgeholt haben. In Polen wurden laut Polizei Berlin drei Callcenter und damit ein erheblicher Teil der Infrastruktur der Banden zerschlagen.

Bundesweit 600 Polizisten an Ermittlungen beteiligt

Bei Durchsuchungen haben die Einsatzkräfte Laptops, Telefone und weiteres mögliches Beweismaterial beschlagnahmt. Die Einsätze liefen von Ende November bis Anfang Dezember. Bundesweit waren rund 600 Beamte aus den Ländern und dem Bundeskriminalamt im Einsatz – hinzu kamen hunderte Kräfte aus Luxemburg, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien und Ungarn sowie von Europol.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen schätzt, dass durch die Maßnahmen allein in Niedersachsen ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro verhindert werden konnte. Die Fallzahlen bei dieser Betrugsmasche haben sich in Niedersachsen zwischen 2016 und 2021 verfünffacht. Seitdem gehen die Zahlen zwar zurück, 2023 wurde aber trotzdem die bisher höchsten Schadenssummen registriert.