Letzter Neonglasbläser Bremens erleuchtet die Stadt

Leuchtende Schriftzüge: Das ist der letzte Neonglasbläser Bremens

Bild: Radio Bremen

Trotz finanzieller Hürden bleibt Torsten Bauer seinem Handwerk treu. Als Hausmeister verdient er Geld, doch im Keller entsteht leuchtende Kunst.

In seinem Keller ist Torsten Bauer fleißig am Werkeln. Er erhitzt, formt und zerschneidet Glasröhren. Vor offener Flamme arbeitet er hochkonzentriert an seiner Kunst. Sind die Röhren erst einmal in Form gebracht, werden sie mit Leuchtpulver befüllt und an zwei Elektroden angeschlossen. Fertig sind die Leuchtröhren in den verschiedensten Formen und Farben.

Torsten Bauer ist Neonglasbläser. "Ich wollte schon immer etwas im Kunsthandwerk machen", sagt der Bremer. Die Neonglasbläserei ist genauso ungewöhnlich wie selten. Inzwischen ist Bauer der letzte Neonglasbläser in Bremen.

Jahrelange Erfahrung bis zur Perfektion

Torsten Bauer biegt und formt eine Glasröhre für seine Neonkunst.
Mit Feuer und seinem Können kann Torsten Bauer die verschiedensten Formen als Leuchtröhre herstellen. Bild: Radio Bremen

Über Jahrzehnte hinweg perfektioniert er sein Handwerk, denn das ist denkbar anspruchsvoll. Neben Erfahrung ist auch Planung nötig, damit am Ende die gewünschte Form nach der langen Bearbeitung der Glasröhren rauskommt. Denkbar sind alle möglichen Formen. Das kann mitunter ziemlich kompliziert sein.

Du musst dir vorher überlegen, wie du einen Buchstaben aufbaust, damit du dir nicht irgendwann im Weg stehst.

Torsten Bauer in seinem Keller, in dem er Neonkunst herstellt.
Torsten Bauer, Bremens letzter Neonglasbläser

Bauers Lichtkunst ist in ganz Bremen zu finden: In Cafés, Museen und sogar im Weserstadion. Sein persönliches Highlight ist ein großes Werk im Foyer einer Werbeagentur. Darauf sei er besonders stolz.

Der letzte Neonglasbläser macht weiter

Trotzdem kann er von seinem Handwerk nicht mehr leben. Immer öfter werden die originalen Neonröhren durch günstigere LED-Röhren abgelöst. "Entwicklung ist normal", sagt Bauer. Sein Geld verdient er jetzt als Hausmeister in einer Kirchengemeinde.

Das bringt ihn aber nicht von seiner Passion ab. "Glas ist ein toller Werkstoff. Er ist lange zu bearbeiten, aber hat auch seine Grenzen." In seinem Keller fertigt er weiterhin kreative Kunstwerke – zum Beispiel das buten un binnen-Logo.

Der Spaß ist, dass man von Anfang bis Ende an dem Produkt arbeitet und den leuchtenden Effekt am Ende sieht.

Torsten Bauer in seinem Keller, in dem er Neonkunst herstellt.
Torsten Bauer, Bremens letzter Neonglasbläser

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Bild: Radio Bremen
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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, Regionalmagazin, 4. März 2025, 19:30 Uhr