"Gravierende Mängel": Kunsthalle Bremerhaven muss saniert werden
Eigentlich wollte der Kunstverein Bremerhaven das Kunstmuseum erweitern, nun wird das dafür eingeplante Geld für die Kunsthalle verwendet – sonst drohe sogar die Schließung.
Die Kunsthalle Bremerhaven muss saniert werden – das geht aus einer Vorlage für die Sitzung des Kulturausschusses der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung am Dienstag hervor. Demzufolge haben Fachleute offenbar einen Sanierungsstau, vor allem in Sachen Installationen, Brandschutz und Wärmedämmung in dem Gebäude festgestellt.
Mängelliste ist lang
Die Mängel seien zum Teil so gravierend, dass Sicherheitsbedenken für Besuchende und Mitarbeitende bestehen und kurzfristig der Betrieb des Gebäudes gefährdet sei, heißt es. Konkret stehen auf der Mängelliste unter anderem veraltete Stromleitungen, undichte Abwasser-Rohre, unzureichende Wärmedämmung am Dach und eine schlechte Belüftung.
Um die Kunsthalle vor der Schließung zu bewahren, muss der Kunstverein nun umplanen: Denn eigentlich sollte der Verein von der Stadt eine Finanzspritze in Höhe von 400.000 Euro bekommen, um das Kunstmuseum in Bremerhaven aufzustocken. Dieses Geld soll jetzt aber für die Sanierung der Kunsthalle aufgewendet werden. Der Verein beantragte, das bewilligte Geld von der Stadt Bremerhaven für die Sanierung nutzen zu dürfen – dem stimmte der Bremerhavener Kulturausschuss nun einstimmig zu.
600.000 Euro für die Sanierung fehlen noch
Die Sanierung der Kunsthalle sei dringender als die Erweiterung des Kunstmuseums, sagte auch Peter Klett vom Kunstverein Bremerhaven. Der private Kunstverein betreibt beide Einrichtungen. Ohne Sanierung drohe der Kunsthalle sogar die Schließung, so Klett. Neben den 400.000 Euro von der Stadt hat der Verein auch 400.000 Euro vom Land Bremen zur Verfügung. Um alle Schäden zu beheben, muss der Kunstverein allerdings noch weitere rund 600.000 Euro einsammeln.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. November 2023, 15 Uhr