Anruf reicht: Krank melden auch in Bremen wieder einfacher
Während der Corona-Pandemie konnten sich Arbeitnehmer telefonisch krankmelden. Ein Bundesausschuss hat nun beschlossen, dass diese Regelung dauerhaft greift.
Wer nur leicht erkrankt ist, kann sich generell per Telefon krankschreiben lassen. Der gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken hat eine entsprechende Regelung beschlossen.
Sie sieht unter anderem vor, dass die Arbeitsunfähigkeit auch ohne Arztbesuch festgestellt werden kann. Voraussetzung ist, dass der Patient in der Praxis bekannt ist und keine schweren Krankheitssymptome hat. Vorbild ist die Sonderregelung aus der Corona-Zeit, um Ansteckungen zu vermeiden. Sie war im April ausgelaufen.
Ärzte kritisierten rechtlichen Graubereich
Auch Bremer Hausärzte machten vor dem Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses klar, dass sie eine klare rechtliche Regelung zur telefonischen Krankschreibung als Gewinn betrachten. So bemängelte Holger Schelp, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen, die bisherige Regelung.
Im Moment sind wir bei der telefonischen Krankschreibung im Graubereich.
Holger Schelp, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen
Patienten telefonisch krank zu schreiben, war ihm zufolge auch vor der Neuregelung nicht grundsätzlich verboten, aber auch nur unter Umständen erlaubt: "Man darf das machen, wenn man gleichzeitig eine Absonderungsempfehlung für den Patienten ausspricht." Das sei etwa dann der Fall, wenn eine Patientin oder ein Patient aufgrund einer ansteckenden Krankheit möglichst nicht unter Leute kommen soll – und daher, sofern nicht unbedingt erforderlich, auch nicht in die Arztpraxis.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 7. Dezember 2023, 7 Uhr