Hubschrauber mit Antenne kreist über Niedersachsen: Das ist der Grund
Ein Helikopter mit einem Sechseck-Gerüst fliegt ab heute zwischen Osterholz-Scharmbeck, Bremerhaven und Bremervörde. Was hat es mit dieser Antenne auf sich?
Nein, es sind keine Außerirdischen im Anflug auf Niedersachsen, auch wenn Beobachter ab Freitag den Eindruck gewinnen könnten. Dann soll ein Hubschrauber rund 30 Meter über der Erde ein sechseckiges Gerüst schleppen. Das ganze ist eine Antenne, die das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) für Bodenmessungen einsetzt.
Mit den Messungen, die rund zwei Wochen dauern könnten, wollen die Spezialisten zum Beispiel Informationen über den Salzgehalt des Grundwassers gewinnen. Die Antenne kann elektrische Widerstände im Boden bis in eine Tiefe von 300 Metern messen, berichtet das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. Die Antenne erzeugt dabei kurzzeitig Magnetfelder, um die Leitfähigkeit des Bodens zu messen. So lässt sich laut LBEG ermitteln, wie der Untergrund aufgebaut ist: "Messen wir hohe Widerstände, haben wir einen Hinweis auf Sand oder Kies, niedrige Widerstände deuten auf Ton oder Salzwasser hin“, erklärt Eva González, die an dem Projekt mitarbeitet.
Informationen wichtig für Trinkwasserschutz
Der Hubschrauber soll in einem Gebiet zwischen Bad Bederkesa im Norden und Gnarrenburg im Süden sowie zwischen Beverstedt im Westen und Bremervörde im Osten fliegen. Größere Wohngebiete sollen dabei aber nicht beflogen werden. Und wozu das Ganze? Laut LBEG sind die Informationen wichtig, um zum Beispiel Gebiete auszuweisen, bei denen das Trinkwasser besonders geschützt werden soll. Außerdem können die Daten dafür benutzt werden, um in der Zukunft Flächen für den Ausbau von geothermischen Bohrungen zuzuweisen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. Oktober 2023, 9 Uhr