Bremer Gymnasium warnt vor "Hot Chip Challenge"
Auf Social-Media-Plattformen kursieren die sogenannte Deo Challenge und die Hot Chip Challenge. Vor beiden wird aktuell gewarnt. Beide können gefährliche Folgen haben.
Sich Deospray bis zur absoluten Schmerzgrenze auf eine Hautstelle sprühen oder es gar einatmen: Vor solchen gefährlichen, mitunter lebensbedrohlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Der Hintergrund: Derzeit kursiert in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge, bei der insbesondere Jugendliche Fotos und Videos von sich machen, wie das Institut berichtet. "Inzwischen werden medial auch schon Todesfälle von Jugendlichen in Deutschland mit der 'Deo-Challenge' in Verbindung gebracht."
Vom Nachahmen sei unabhängig vom Alter abzuraten. Die Aktionen seien stark gesundheitsgefährdend und könnten lebensgefährlich sein. Wenn man sich Deo lange auf eine Hautstelle sprühe, könnten im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu minus 30 Grad erreicht werden, hieß es. Neben Schmerzen drohten massive Hautschädigungen, das betroffene Hautareal könne absterben.
Kälteverbrennungen sind ein Spezialfall von Erfrierungen und zeigen ähnliche Symptome wie 'klassische' Verbrennungen.
Mitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
Einatmen von Deospray kann laut BfR zu Herzversagen führen
In der Mitteilung des BfR heißt es: "Kommt eine sehr kalte Substanz mit der Haut in Kontakt, gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen." Es bilden sich Eiskristalle, die dazu führen, dass die Proteine in diesem Bereich denaturieren, also ihre Struktur verändern und somit ihrer Funktion nicht mehr nachgehen können, erklären die Experten. "Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, so dass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte."
In einer zweiten Variante der "Deo-Challenge" werden Aerosole von Deospray eingeatmet. Die enthalten oft schädliche Inhaltsstoffe, das Einatmen kann laut BfR "unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen". Schwere Verläufe könnten tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen. Einen tödlichen Fall soll es unter anderem in Schleswig-Holstein gegeben haben – das Opfer: eine 17-Jährige.
Bremer Schule warnt vor "Hot Chip Challenge"
Eine Bremer Schule warnt aktuell außerdem vor einer zweiten Challenge, die ebenfalls in den sozialen Medien kursiere: die Rede ist von der "Hot Chip Challenge" oder "Spicy Challenge". Jugendliche sind dabei aufgefordert, einen extrem scharfen Chip zu essen. Dieser könne gerade bei jüngeren Jugendlichen gesundheitliche Schäden wie etwa einen Angriff der Magenschleimhaut verursachen, teilte die Schulleitung des Kippenberg-Gymasiums in einer Nachricht an die Eltern mit. "Ich möchte daher alle bitten, präventiv mit den Kindern und Jugendlichen über die möglichen Gefahren derartiger Challenges zu sprechen", heißt es in dem Schreiben.
Dieses Thema im Programm: Bremen Next, Next am Nachmittag, 22. September 2023, 16:20 Uhr