Fragen & Antworten
5-Sterne-Hotels rund um Bremen: Wo sie liegen, was sie auszeichnet
Im Bremer Parkhotel trifft sich die Fünf-Sterne-Branche und spricht über Luxus-Trends. Doch was ist überhaupt ein Fünf-Sterne-Hotel, und wo rund um Bremen gibt es solche Hotels?
Nicht in London, nicht in Paris, auch nicht in Hamburg – nein, in Bremen trifft sich die Fünf-Sterne-Branche. "The New Luxury" (Der neue Luxus) nennt sich das Format, unter dessen Label sich Manager verschiedener Luxushotels ab Sonntag im Parkhotel zusammenfinden werden, um über Branchentrends zu sprechen.
Wie Mitinitiator Christian Bendig erklärt, wird es dabei um neue Kongress- und Eventformate gehen, aber auch um solche bei luxuriösen Privatreisen. Es handele sich bei der Veranstaltung um einen "Spiegel der Branche". Und diese entwickele sich seit dem Ende der Corona-Pandemie schnell weiter.
Messe soll für Bremen werben
Für Bremen geht es bei dem Treffen wohl auch darum, ein bisschen Werbung für die Stadt zu machen. Das sagt zumindest Bernd Maesse, der Veranstalter: "Bremen ist ein großer Standort für die Raumfahrt- und für die Elektroindustrie. Hier sind Airbus und Mercedes zu Hause. Vielleicht bekommen unsere Aussteller Lust, ihr nächstes Event in Bremen auszurichten, wenn sie die Stadt ein bisschen kennenlernen."
Er selbst sei anfangs skeptisch gewesen. Inzwischen, nachdem er sich ein bisschen mit Bremen beschäftigt habe, sei er aber sicher, dass das Parkhotel und die Hansestadt ein sehr guter Austragungsort für das Treffen seien.
Dabei ist Bremen, anders etwa als Hamburg oder München, nicht unbedingt für seine Luxushotels bekannt. Fragt sich: Was ist überhaupt ein Fünf-Sterne-Hotel, wodurch zeichnet es sich aus, und wo rund um Bremen gibt es solche Beherbungsstätten? Detlef Pauls und Natalie Rübsteck vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Bremen klären auf.
Wo rund um Bremen und Bremerhaven gibt es Fünf-Sterne-Hotels?
Man muss schon ein bisschen suchen, um in Bremen und umzu Fünf-Sterne-Hotels zu finden. Gibt es in Hamburg gleich zehn solcher Hotels, so hat Bremen lediglich eines: Das Parkhotel im Bürgerpark. Kein Fünf-Sterne-Hotel gibt es in Bremerhaven, dafür gleich zwei in Cuxhaven: das Badhotel Sternhagen sowie das Hotel Strandperle, beide direkt am Meer, in Duhnen gelegen. Hinzu kommen das Hotel-Landhaus Wachtelhof in Rotenburg sowie das Althoff Hotel Fürstenhof in Celle.
Die fünf Fünf-Sterne-Hotels in Bremen und umzu
Wer vergibt wann Sterne an Hotels?
Die Klassifizierung sei freiwillig, Hoteliers müssten sie beim Dehoga beantragen, erklärt Detlef Pauls, Vorstandsvorsitzender des Dehoga Bremen. "Man wird für drei Jahre klassifiziert. Wer keine Nachfolgeklassifizierung beantragt, verliert seine Sterne", erklärt er.
Pauls betont, dass sich das Klassifizierungssystem mit den eigens hierzu geschulten Prüfern bewährt habe und von immer mehr Hotels europaweit akzeptiert werde. Allein im Bundesgebiet gebe es inzwischen mehr als 6.000 klassifizierte Hotels, darunter 122 Fünf-Sterne-Hotels.
Nach welchen Kriterien vergibt der Dehoga Sterne an die Hotels?
Die Sterne eines Hotels sind dazu da, Gästen eine Orientierung zu bieten. Je mehr Sterne ein Hotel hat, desto höheren Ansprüchen soll es genügen. Fünf Sterne stehen für die Luxusklasse. Die Kriterien für die Klassifizierung würden laufend angepasst, beziehungsweise verschärft, sagt Detlef Pauls und fügt beispielhaft hinzu: "Vor ein paar Jahren hat noch kaum jemand an W-Lan gedacht. Heute ist das natürlich ganz wichtig." Der aktuelle Kriterienkatalog für die Hotelklassifizierung umfasst 247 Kriterien und ein Punktesystem, bei dem die Hotels bis zu 971 Punkte erhalten können. Nächstes Jahr, so Pauls, werde ein neuer Kriterienkatalog herauskommen.
Ein Fünf-Sterne-Hotel braucht mindestens 610 Punkte, ein Vier-Sterne-Hotel 410, ein Drei-Sterne-Hotel 270, ein Zwei-Sterne-Hotel 180 und ein Ein-Sterne-Hotel 95 Punkte. Je nach Kategorie müssen die Hotels jedoch nicht nur Mindestpunktzahlen erreichen. Es gebe auch Kriterien, die sie unbedingt erfüllen müssten, um etwa fünf Sterne zu erhalten, erklärt Natalie Rübsteck, Geschäftsführerin des Dehoga Bremen.
So muss beispielsweise das Restaurant eines Fünf-Sterne-Hotels an sieben Tagen in der Woche geöffnet haben. Auch gehört ein 24-Stunden-Speiseservice im Roomservice bei einem Fünf-Sterne-Hotel zwangsläufig dazu. Ebenso ein Bademantel und ein beweglicher Kosmetikspiegel, um nur einige Beispiele zu nennen. Generell sind wesentliche Aspekte für die Klassifizierung von Hotels die Zimmergrößen, das Serviceangebot sowie die Ausstattung etwa mit Blick auf die Fahrstühle und allgemein auf die Barrierefreiheit. "Auch die Nachhaltigkeit spielt eine zunehmende Rolle", betont Rübsteck.
An wen richten sich Fünf-Sterne-Hotels vorrangig?
Das sei ganz unterschiedlich und lasse sich kaum verallgemeinern, sagt Rübsteck: "Gerade in Städten wie Bremen ist es eine Mischnutzung." In Urlaubsgebieten, wie etwa Cuxhaven, wo noch dazu beide Fünf-Sterne-Hotels in Strandnähe lägen, buchten vorwiegend Privatpersonen und weniger Geschäftsreisende die Hotels, so Rübsteck.
Doch auch an Orten, an denen sich viele Geschäftsleute tummelten, seien Fünf-Sterne-Hotels nicht zwangsläufig die ersten Anlaufstellen für Geschäftsleute, erklärt Detlef Pauls. Denn in einigen Branchen und für einige Firmen schieden Fünf-Sterne-Hotels aus Gründen der Compliance zumindest als Veranstaltungsorte für Kongresse aus. Er denkt dabei etwa an Pharma-Unternehmen, die dem Eindruck entgegenwirken müssten, Ärztinnen und Ärzte bestechen zu wollen – und deshalb lieber in etwas bescheidenere Hotels einladen würden als in solche mit Fünf Sternen.
Quelle: buten un binnen.