Immer mehr Einbrüche verunsichern Geschäftsleute im Bremer Viertel

Immer häufiger werden im Viertel Läden aufgebrochen. Der Sachschaden ist oft höher, als die Preise der Beute. Einige geklaute Gegenstände sind aber kaum zu ersetzen.

Kaputte Türen, kaputte Wände, kaputte Schlösser. Spuren von Einbrüchen. Begangen in den vergangenen Wochen im Steintor. Ute Kraft ist eines der Opfer. Sie betreibt eine Änderungsschneiderei. In den vergangenen drei Wochen sei bei ihr und einigen anderen Läden eingebrochen worden, sagt Kraft. Hinzu kämen viele gescheiterte Einbrüche. "Da spricht überhaupt keiner drüber."

Einbrecher kommen immer wieder

Drei Mal wurde im Juli in ihre Schneiderei eingebrochen. Gestohlen wurde unter anderem das Wechselgeld. Ihr Geschäft ist kein Einzelfall. buten un binnen-Recherchen bestätigen das: In einem Weinladen haben die Diebe es versucht, in einer Schlachterei, einem Kinderbuchgeschäft und auch in einem Dekoladen. Auch ein Wäschegeschäft, ein paar Meter weiter, gehörte ebenfalls zur Serie, wie Inhaberin Kritika Thapa beklagt. Die Einbrecher räumten die Regale leer. Die erbeuteten BHs verstauten sie in einer Gardine der Umkleiden, die sie abgerissen hatten.

Einbrecherbande im Bremer Viertel unterwegs?

Ist es eine Bande, die hier im Steintor ihr Unwesen treibt? Oder ein Einzeltäter? Handelt es sich um Beschaffungskriminalität? Und warum wird in Geschäfte eingebrochen, in denen nur wenig zu holen ist? Fragen, die sich auch Optiker Kai Fangmann stellt. Denn er bekam im Juli auch unerwünschten Besuch. Um weitere Einbrüche zu verhindern, verbarrikadierte er seinen Hintereingang kurzerhand komplett. "Wir haben die Tür so gut es geht vernagelt, weil die ja schon halb auf war", sagt Fangmann.

Polizei will nicht von Einbruchsserie sprechen

Die Polizei möchte trotz der vielen Einbrüche nicht von einer Serie sprechen. Und sie hat zumindest eine gute Nachricht. "Wir konnten jetzt einen Einbrecher dingfestmachen, dem ordnen wir mehrere Einbrüche zu", sagt Sprecher Nils Matthiesen. Ein Täter gefasst. Doch nach buten un binnen-Informationen gab es danach noch mindestens einen weiteren Einbruchsversuch im Bremer Steintor.

Der Schaden, den die Einbrecher anrichten, ist häufig teurer, als das Diebesgut. In der Schneiderei wurde allerdings auch etwas Wichtiges gestohlen – ein Brautkleid. "Und jeder weiß, dass es für eine Braut das Schlimmste ist, wenn Brautkleid weg ist. Vier Wochen vor der Hochzeit", sagt Ute Kraft. Auch wenn die Polizei nicht von einer Serie sprechen möchte – die Verunsicherung unter Bewohnern und Geschäftsleuten im Steintor ist groß.