BSAG macht erneut Verluste: Bremen muss 160 Millionen Euro zuschießen
Die Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen ist zwar wieder gestiegen. Doch laut Senat sorgen unter anderem Diesel- und Stromkosten für erhebliche Verluste.
Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) braucht in diesem Jahr wohl wieder einen dreistelligen Millionenbetrag an Zuschüssen. Die Rede ist von mindestens 160 Millionen Euro, die die Stadt insgesamt zahlen muss. Das ergibt sich aus einem aktuellen Senatsbericht, den die CDU angefordert hatte.
Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass in diesem Jahr fast so viele Menschen in die Busse und Bahnen der BSAG eingestiegen sind wie vor der Corona-Pandemie. Die Prognose geht von rund 101 Millionen Fahrgästen in 2023 aus. Dass das stadteigene Beförderungsunternehmen dennoch so große Verluste hat, liegt den Angaben zufolge unter anderem an den Preisen für Diesel, die sich für die BSAG seit 2018 um fast 40 Prozent verteuert hätten. Auch Strom, unter anderem für die Straßenbahnen, koste mehr als das Doppelte wie zum Jahresbeginn 2022, heißt es vom Senat.
Die Verkehrswende nimmt andernorts Fahrt auf und rückt in Bremen dagegen in immer weitere Ferne.
Michael Jonitz, Sprecher für Mobilität der CDU-Bürgerschaftsfraktion in einer Mitteilung
Dass jedes BSAG-Ticket von der Stadt rechnerisch mit 1,60 Euro bezuschusst werden muss, kommt daher, dass Bremen für millionenschwere Einnahmeverluste einstehen muss, die beispielsweise vom günstigen Deutschland-Ticket oder dem Bremer Stadt-Ticket für Bedürftige verursacht werden.
Die CDU spricht davon, dass die Verkehrswende in Bremen in weitere Ferne gerückt ist. Die Bürgerschaftsfraktion der Union kritisiert neben dem immer höheren Millionendefizit auch Fahrpreiserhöhungen, während zugleich Busse und Bahnen nur nach einem ausgedünnten Fahrplan fahren. Wie lange der gilt, ist weiter unklar – auch das steht in dem Bericht.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. November 2023, 16 Uhr