Bremerhavener Studierende entwickeln App zum Plattdeutsch-Lernen
Mit der "Hugo"-App soll man sich Plattdeutsch, Pfälzisch und Schwäbisch selbst beibringen können. Noch handelt es sich allerdings nur um einen Prototypen.
Entwickelt haben den Sprachen-Trainer Inja Böhlken, Emilie Seidl und Elias Stepien. Das Trio studiert an der Hochschule Bremerhaven Digitale Medienproduktion und stellte in einem gemeinsamen Seminar fest, dass sie alle eine regionale Sprache oder einen Dialekt beherrschen. Im Rahmen der Aufgabe, digitale Lösungen für selbstgewählte Themen zu entwickeln und dadurch das Nutzungserlebnis zu verbessern, kam ihnen schließlich die Idee zu "Hugo".
"Hugo" soll bewahren und helfen
Die App soll zum einen dabei helfen, regionale Sprachen und Dialekte zu bewahren. Zum anderen soll "Hugo" Menschen unterstützen, die etwa einen Dialekt auch außerhalb der entsprechenden Sprachregion lernen wollen – oder sich in einer neuen Umgebung integrieren möchten. "Wenn man zum Beispiel als Arzt aufs Land zieht, können viele ältere Patienten nur Dialekt sprechen", sagt Stepien. "Denen kann man gar nicht richtig helfen, wenn man sie nicht richtig versteht." Für solche Fälle soll dann die "Hugo"-App die passende Hilfestellung geben.
Während die Schiffdorferin Böhlken die Plattdeutsch-Komponente beigesteuert hat, kümmerte sich Seidl um das Schwäbische, Stepien um das Pfälzische. Gemeinsam bauten sie die App wie ein Brettspiel auf: Je nachdem, welche Sprache oder welcher Dialekt gewählt wird, taucht man in eine eigene virtuelle Landschaft ein. Jede Welt hat ihre eigene Umgebung: In der pfälzischen Variante sind es Weinberge, in der plattdeutschen tummeln sich Kühe auf plattem Land.
Sticker zum Angeben
Sobald man einen Block aus fünf Minispielen – etwa Vokabelfragen oder Wörterquizze – erfolgreich absolviert hat, rückt der eigene Spielstein auf einem Pfad voran. "Nach fünf Steinen hat man eine Lektion geschafft und bekommt dann einen Sticker, den man dann auch verschicken kann", erklärt Böhlken.
Man kann dann ein bisschen damit angeben, wie weit man schon ist beim Lernen.
Hochschulstudentin Inja Böhlken
Die Schiffdorferin und ihre Mitstreiter suchen nun nach Investoren und Partnern. Mit deren Unterstützung wollen sie ihre App auch abseits des eigenen Laptops anbieten. Möglicherweise hilft ihnen bei der Suche auch die Jury des "UX Design Award": Bei dem Digitalprodukt-Wettbewerb ist "Hugo" in der Kategorie "New Talent" nominiert. Ob das Entwickler-Trio aus Bremerhaven den Preis erhält, wird am 3. September bekanntgegeben.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, der Morgen, 22. August 2024, 8:45 Uhr