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Warum fallen so viele Bremer Kinder durch die Fahrradprüfung?

Kinder einer Grundschule machen eine Fahrradprüfung und fahren mit Sicherheitsweste .

Warum fallen so viele Bremer Kinder durch die Fahrradprüfung?

Bild: Imago | biky

Beim Fahrradpass liegt die Durchfallquote an Bremer Schulen teils bei rund 40 Prozent. Wir erklären, woran das liegt – und wie mehr Kinder die Prüfung bestehen sollen.

Wer Auto fahren will, braucht einen Führerschein. Für Fahrradfahrer gibt es dagegen ein recht unverbindliches Dokument – und zwar den Fahrradpass. Um diesen zu bekommen, müssen Schülerinnen und Schüler in Bremen und Bremerhaven in der vierten Klasse eine Prüfung bestehen. Bei vielen Kindern klappt das allerdings nicht so gut: Laut Bildungsbehörde lag die Durchfallquote in den vergangenen Jahren in manchen Schulen bei rund 40 Prozent.

Warum ist es überhaupt wichtig, dass Kinder schon früh Fahrradfahren lernen?

Dass Kinder sich schon in jungen Jahren aufs Rad schwingen, ist auf der einen Seite hilfreich für die Koordination, sprich: für das Gleichgewicht – das wird nämlich durchs Fahrradfahren trainiert und ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Auf der anderen Seite fördert Fahrradfahren auch die Bewegung und macht sie selbstständiger. Kurzum: frische Luft und in die Pedale treten – das ist genau das, was Kinder in dem Alter brauchen.

Wie kommt die hohe Durchfallquote zustande?

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits bewegen sich viele Kinder zu wenig. Stattdessen beschäftigen sie sich überwiegend mit ihrem Smartphone oder ihrem Tablet. Damit gehen jedoch grobmotorische Defizite in der Entwicklung einher. "Je größer die Defizite, desto schwieriger ist das Fahrradfahren lernen", sagt Verena Nölle von der Landesverkehrswacht.

Ein anderer Grund ist in der Herkunft der Kinder zu finden. Denn nicht in allen Ländern gehört das Fahrrad zum Alltag. Kindern mit Migrationshintergrund fehlt daher teilweise die benötigte Unterstützung der Eltern, wenn es aufs Rad geht.

Wie soll denn die Quote verbessert werden?

Indem sich die Kinder aufs Rad schwingen und immer wieder üben. Der erste Schritt ist, dass die Kinder schon in der ersten und zweiten Klasse mit Tretrollern herumfahren und so etwas für ihre Koordination tun. Danach kommen die "Rolli-Mobile" ins Spiel. Das sind zwei Transporter, die Fahrräder und einen Trainingsparcours für Kinder an Bord haben. Dabei setzt die Landersverkehrswacht künftig aber auf ein verändertes Konzept.

Wir werden im nächsten Jahr nicht mehr jeden Tag auf einem anderen Schulhof sein, sondern ein bis zwei Wochen an einer Schule die Fahrradausbildung übernehmen und dann mit den Kindern trainieren.

Verena Nölle von der Landesverkehrswacht

Für Kinder, die trotzdem noch durch die Prüfung fallen, wird zudem ein Fahrradintensivkurs zu Beginn der Sommerferien angeboten. An fünf Tagen stehen dann fünf Stunden täglich Theorie und Praxis auf dem Programm. Denn kompakt und intensiv zu lernen bringt auch beim Fahrradfahren einfach mehr: Die Erfolgsquote der Intensivkurse liegt bei 98 Prozent.

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Autor

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 31. Mai 2023, 14:15 Uhr