Mehr Geld für Bremens Museum Weserburg – aber wie viel und wann?
Dem Bremer Museum Weserburg fehlt Geld. Im vergangenen Jahr hat es bereits Rücklagen aufgebraucht. Jetzt soll die Finanzierung neu geregelt werden.
Die Bürgerschaftswahl ist zwei Wochen her, jetzt ist klar, dass die SPD wieder mit den Grünen und den Linken in Koalitionsverhandlungen geht. Das heißt: Momentan gibt es eigentlich keinen politischen Betrieb in Bremen, weil sich erstmal eine neue Regierung finden muss. Und trotzdem gab es nun eine Sondersitzung der Kulturdeputation – zu einem ziemlich kritischen Thema: Die finanzielle Lage der Weserburg. Denn das Museum für Moderne Kunst schlägt Alarm und sagt, mit dem aktuellen Finanzierungskonzept kann es nicht mehr lange den Betrieb aufrechthalten.
Deshalb könnte die Finanzierung der Weserburg künftig mit einer Zielvereinbarung zwischen der Stadt Bremen und dem Kunstmuseum neu aufgestellt werden. Das hat Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz in der Sondersitzung der Kulturdeputation vorgeschlagen. Die Sitzung hatten die Oppositionsparteien beantragt, um die fehlenden Rücklagen des Kunsthauses zu diskutieren.
Das Kulturressort bietet nun an, Gespräche über eine Zielvereinbarung zu führen, um die Finanzierung abzusichern. Was der Inhalt der Vereinbarung sein kann, darüber wollten die Beteiligten noch nicht sprechen. Auch wann Verhandlungen aufgenommen werden, ist unklar. Eine endgültige Entscheidung, wie es mit dem Museum weitergeht, wird erst fallen, wenn sich die neu gewählte Bürgerschaft konstituiert hat.
Museum musste Geld aus einem Baufonds verwenden
Laut einem Bericht der Behörde hat das Museum in den vergangenen Jahren seine finanziellen Rücklagen komplett aufgebraucht. Die Finanzsituation des Museums für Moderne Kunst war zuletzt so dramatisch geworden, dass sogar ein für Sanierungen zurückgelegter Baufonds genutzt werden musste, um den Betrieb am Laufen zu halten.
Dieser Fonds war eigentlich für die Modernisierung und den Umbau des Museums vorgesehen. Für den Fonds waren 2010 Bildbestände im Wert von sechs Millionen Euro verkauft worden. Wird dieser weiter genutzt, so die Befürchtung von Behörde und Museum, könnten auch diese Rücklagen nach und nach schrumpfen. Diese Zweckentfremdung des Geldes begründet das Museum mit der Notlage – unter anderem deshalb ist aber die Sondersitzung der Deputation einberufen worden.
Geld aus Fonds könnte für dringende Sanierung fehlen
Grund sind laut dem Museum die steigenden Ausgaben speziell für das Personal, die aus dem jährlichen kommunalen Zuschuss von 1,5 Millionen Euro nicht mehr zu decken sind. Alle weiteren finanziellen Rücklagen sind nach Angaben des Museums aufgebraucht. Wird der Baufonds weiter genutzt, könnten diese wichtigen Rücklagen bei der dringend nötigen Sanierung der Weserburg fehlen.
Bereits im Februar hatte das Kulturressort in Aussicht gestellt, die jährlichen Zuschüsse für das Museum von knapp 1,5 Millionen um 225.000 Euro zu erhöhen. Das reicht aber aus Sicht der Museumsleitung nicht, um die laufenden Kosten zu decken.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 26. Mai 2023, 7 Uhr