Interview
Bombenentschärfung in Bremen-Huchting: "Das ist schon ein Klopper"
Die Arbeit des Sprengmeisters ist alles andere als ungefährlich, sagt Polizeisprecher Nils Matthiesen. Mehr als 10.000 Menschen sind von den Sicherheitsmaßnahmen betroffen.
250 Kilogramm ist die Bombe schwer, die in Huchting gefunden wurde. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war bei Sondierungsarbeiten für ein Wohngebiet gefunden worden. Damit sie am Nachmittag entschärft werden kann, räumt die Bremer Polizei seit 10 Uhr das Gebiet rund um die Fundstelle. Tausende Menschen sind davon betroffen. Das erfordert umfangreiche Maßnahmen, erläuterte Polizeisprecher Nils Matthiesen im Interview mit Bremen Eins.
Wie groß ist denn die Bombe — eher ein "dicker Klopper" oder eher ein "Bömbchen"?
Das ist schon ein dicker Klopper. Das ist schon eine Herausforderung. Auf jeden Fall.
Was sagt denn der Sprengmeister dazu? Eher Bussiness as usual oder doch eine komplizierte Angelegenheit?
Also: Business as usual auf keinen Fall, weil wir da immer ein großes Restrisiko haben. Das ist eine 80 Jahre alte Bombe. Obwohl unsere Sprengmeister natürlich absolute Profis und sehr erfahren sind, hat man da immer eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die (Bombe) liegt noch unter Wasser, wird frei gemacht und dann kann sich der Sprengmeister den Zünder auch genau anschauen. Und hoffentlich ab 14 Uhr an die Entschärfung machen.
Seit 10 Uhr wurde das Gebiet geräumt, wie genau läuft so was ab?
Wir haben um den Fundort der Bombe einen 300-Meter-Kreis, einen inneren Kreis, da müssen wir komplett evakuieren. Das betrifft dann auch Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten sowie viele Anwohner und das nimmt ein bisschen Zeit in Anspruch. Wir sind auch ein Stück weit auf die Anwohner angewiesen, dass sie auch mitmachen und ihre Wohnungen und Häuser zügig verlassen. Dass wir hoffentlich um 14 Uhr soweit sind, dass der Sprengmeister den Blindgänger entschärfen kann.
Überprüfen Sie denn noch, ob auch alle Leute aus den Gebäuden raus sind?
Wir kontrollieren! Wir fahren durch, machen Lautsprecher-Durchsagen und klingeln. Und wenn wir dann irgendwo sehen, dass da noch Licht brennt, dann klingeln wir auch etwas lauter.
Wo können die Anwohner denn eigentlich hin und wie lange soll das denn dauern im Idealfall?
Wenn alle mitspielen und alles glatt läuft, sind wir um 15 Uhr oder 16 Uhr hoffentlich durch. Die Anwohner, die nicht bei Freunden oder Bekannten unterkommen können, für die gibt es in der Schule "Roland zu Bremen" in der Flämische Straße die Möglichkeit, sich da aufzuhalten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 27. November 2024, 9:40 Uhr