Werders Meistersaison begann mit einem holprigen Start
Herzog, Rufer und Bratseth hießen die Werder-Helden der Meistersaison 1993. In unserer Sportblitz-Serie schauen wir zurück auf dieses kuriose Stück Bundesliga-Historie.
Die Älteren werden sich erinnern, bevor die Saison begann, hatte Werder Bremen sicherlich keiner als Meister-Anwärter auf dem Zettel. Denn nach dem Sieg im Europapokal der Pokalsieger 1992 landeten die Bremer unsanft im grauen Liga-Alltag der Saison 1992/1993. Ein 0:0 in Nürnberg und ein 1:1 im Weser-Stadion gegen Leverkusen waren die mageren Ergebnisse zum Saisonstart. Und es sollte noch schlimmer kommen: Im dritten Saisonspiel beim Karlsruher SC führten die Bremer bereits mit 2:0 durch Tore von Wynton Rufer und Uwe Hartgen und dennoch ging die Partie am Ende mit 2:5 verloren. Sergej Kirjakow schoss drei Tore für die Karlsruher und Werder lag zum Saisonstart nur auf Rang 16 in der Tabelle.
Die Stimmung war scheiße und zu diesem Zeitpunkt hat wirklich niemand an den Titel geglaubt.
Willi Lemke, damaliger Werder-Manager
Auch in den anderen Wettbewerben konnten sich die Bremer in dieser Saison nicht auszeichnen. Im Europapokal schieden sie frühzeitig nach zwei Niederlagen gegen Sparta Prag aus und im DFB-Pokal war sogar gegen einen Zweitligisten Schluss. Mit 1:2 nach Verlängerung verlor das Team von Otto Rehhagel beim Chemnitzer FC. Umgehauen hat das die Mannschaft damals aber nicht und einen Psychologen haben Marco Bode und Co. vor 25 Jahren auch nicht gebraucht, erinnert sich der damalige Manager Willi Lemke.
"Wenn ich Otto mit so etwas gekommen wäre, dann hätte er mich für verrückt erklärt. Das hat bei uns alles der Fußball-Lehrer Otto Rehhagel selbst gerichtet", so Lemke. Und der Erfolg gab "König Otto" recht. Nach Fehlstart und Pokalaus wurde Rehhagel in dieser Saison noch zum Meistermacher.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 10. April 2018, 18:06 Uhr