Schließt Lynen Werders Baustelle auf der 6? "Ich liebe diesen Druck"
Werder-Neuzugang Senne Lynen hat sich nach starken Auftritten in der Europa League bewusst für die Bundesliga entschieden. Bei den Bremer Fans hat der Belgier für Euphorie gesorgt.
Seit dem Abgang von Thomas Delaney im Sommer 2018 haben die Werder-Fans auf einen neuen richtigen Sechser gewartet, wurden aber immer wieder enttäuscht. Entsprechend groß war nun der Hype, als die Bremer am Dienstag die Verpflichtung von Senne Lynen verkündeten. Der Belgier ist von Royale Union Saint Gilloise nach Bremen gewechselt.
Dass sein Kommen bei den Anhängern etwas ausgelöst hat, hat auch Lynen auf Anhieb mitbekommen. "Ich habe direkt davon gehört, dass die Fans einen Sechser sehen wollen", erzählte er, als er sich am Mittwochmittag den Bremer Medien vorstellte.
Die Erwartungen sind hoch, aber ich liebe diesen Druck. Ich hoffe, ich werde sie (die Fans, Anm. d. Red.) nicht enttäuschen.
Senne Lynen
Lynen wollte in die Bundesliga
Für den Wechsel nach Bremen hat Lynen, wie er berichtete, eine Vertragsverlängerung bei Saint Gilloise abgelehnt. Den ersten Kontakt mit Werder habe es bereits vor mehreren Monaten gegeben. Und als die Gespräche zuletzt konkreter wurden, habe sich der Schritt für ihn richtig angefühlt. Mit seinem Ex-Team ist er in Belgien zuletzt Vizemeister geworden. Zudem mischte Saint Gilloise als Überraschungsteam die Europa League auf und kam bis ins Viertelfinale.
Ich glaube, es ist ein großer Schritt in die Bundesliga. Ich habe in der Europa League und in Belgien in den Playoffs der besten vier Teams gespielt. Ich glaube, das ist mit den Spielen in der Bundesliga vergleichbar.
Senne Lynen
Sich selbst beschreibt er als aggressiven, aber fairen Spieler. Vor allem für Intensität will er bei den Bremern auf dem Platz sorgen. Er sei zwar nicht außerordentlich schnell, könne dafür das Spiel aber schnell machen, sagt er über sich.
Lynen hat de Bruyne einst bei Werder verfolgt
Wenn Werder einen belgischen Mittelfeldspieler verpflichtet, werden natürlich Erinnerungen an Kevin de Bruyne wach. Lynens Landsmann hat leihweise in der Saison 2012/13 für die Bremer gespielt und im Anschluss eine Weltkarriere hingelegt. Natürlich, erzählte Lynen, sei dieser für ihn ein Vorbild. Gesprochen habe er mit de Bruyne über seinen Wechsel an die Weser jedoch nicht. Dass auch dieser einst das Werder-Trikot trug, wusste Lynen. "Ich war sehr jung, als er hierherkam. Aber daran kann ich mich noch erinnern."
Bei Lynen werden die Fans hoffen, dass er im Gegensatz zu de Bruyne länger als nur ein Jahr bleibt. Zumindest, wenn er beweist, dass der Hype um ihn völlig berechtigt ist – und er nach langer Zeit endlich die Bremer Baustelle auf der Sechs schließt.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 9. August 2023, 18:06 Uhr