Einst Praktikantin, jetzt Chefin: Das sind Laufmanns Pläne bei Werder
Seit dem 1. Januar ist Anne-Kathrin Laufmann die erste Frau in Werders Geschäftsführung. Sie ist unter anderem für die Nachhaltigkeit zuständig und will einiges verbessern.
Die Umbauarbeiten auf Werders Geschäftsstelle gehen für Anne-Lathrin Laufmann mit einem kleinen Kuriosum einher. Ausgerechnet der Raum, in dem sie 2006 ihr Vorstellungsgespräch beim Klub absolviert hat, wird alsbald ihr Büro sein. Zuvor nutzten dies bei Werder die Präsidenten des Klubs. Nun wird Laufmann hier wegweisende Entscheidungen treffen. Seit dem 1. Januar ist sie als erste Frau Mitglied der Geschäftsführung bei Werder.
Ich habe mich bei Werder kontinuierlich weiterentwickelt.
Anne-Kathrin Laufmann
An ihre Anfänge im Klub kann die 43-Jährige sich noch gut erinnern. An der Universität Bremen hat sie Sport- und Kulturwissenschaften studiert und musste im Rahmen dessen noch ein Praktikum absolvieren, als sie auf das Angebot des Klubs stieß. "Als ich bei Werder gelandet bin, habe ich schon ein bisschen im Kopf gehabt: 'Das wäre doch total schön, hier auch einen entsprechenden Weg gehen zu können'", blickt sie zurück. Mit der Zeit im Klub sei dann auch die Begeisterung für den Fußball immer weiter gewachsen. Als Geschäftsführerin verfolgt sie nun ein Ziel: "Werder besser machen!"
Für den Profifußball bleibt dabei weiterhin Frank Baumann zuständig. Laufmann verantwortet den Bereich Sport & Nachhaltigkeit. Dazu gehören auch alle weiteren Sportarten auf Topniveau, die im Klub angeboten werden, wie Handball, Tischtennis oder Schach. Bei den Handballerinnen, die derzeit in der 2. Liga gegen den Abstieg kämpfen, soll ein verstärkter Fokus auf die Nachwuchsarbeit gelegt werden. Unter anderem durch Kooperationen mit Vereinen aus dem Umland. "Die Liga wird schwieriger, weil vier Vereine aus der Bundesliga absteigen", so Laufmann. Die Zugehörigkeit zur 2. Liga soll unbedingt gewahrt werden.
Laufmann wünscht sich mehr Frauen im Sport-Business
Verbesserungen sollen im Klub im Bereich Nachhaltigkeit erfolgen. "Das Ziel ist es, der grünste Verein zu sein", berichtet Laufmann. Dafür sollen perspektivisch auch die bisherigen CO2-Emissionen "ganz stark" reduziert und zugleich kompensiert werden. "Was wir machen, sollte auch entsprechend nachhaltig sein".
Mit Blick auf die Arbeit im sozialen Bereich möchte Laufmann durch das Projekt "Spielraum" noch mehr Kinder und Jugendliche an den Sport herangeführt werden. Am Herzen liegt ihr auch die Förderung von Frauen im Sport-Business. "Nur zwei Prozent der Fußball-Vorstände sind mit Frauen besetzt", kritisiert sie. "Es ist mir ein Anliegen, dies aufzubrechen."
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 10. Januar 2022, 18:06 Uhr