Fischtown Pinguins gewinnen gegen Top-Favorit München

Mehrere Spieler der Fischtown Pinguins und Red Bull München kämpfen um den Puck.

Überragender Franzreb führt Pinguins zum 1. Playoff-Sieg gegen München

Bild: Imago | Eibner

Bremerhaven gewinnt in der DEL das Auftaktspiel im Playoff-Viertelfinale gegen Red Bull München mit 3:1. Kurz vor Schluss wurde es jedoch noch einmal eng.

Am Ende mussten die Fischtown Pinguins noch einmal mächtig zittern. Angeführt von ihrem überragenden Torhüter Maximilian Franzreb hatte die Defensive der Bremerhavener eine 2:0-Führung gegen Red Bull München bis kurz vor Schluss verteidigt. Doch dann traf der favorisierte Gastgeber zum Anschluss und kam dem Ausgleich wieder bedrohlich nahe. Erst ein Puckverlust der Münchner, die ihren Torhüter vom Eis genommen hatten, brachte die Erlösung: Pinguins-Doppelpacker Markus Vikingstad traf ins leere Tor zum überraschenden 3:1-Auftakterfolg (0:0, 1:0, 2:1) im Playoff-Viertelfinale gegen den Hauptrunden-Meister. "Zum Ende haben wir uns das nötige Glück erarbeitet", sagte Franzreb bei "Magenta Sport".

Erste Fischtown-Chance zieht Videobeweis nach sich

Die Defensive der Fischtown Pinguins versperren das eigene Tor.
Die Pinguins-Defensive stand gegen die Münchner Offensive immer wieder unter Druck. Bild: Imago | Eibner

Zu Beginn waren die Bremerhavener vor allem defensiv gefordert. Doch sowohl eine Doppelchance der Hausherren (3. Minute) als auch eine Zeitstrafe gegen Gregory Kreutzer (5.) blieben ohne Folgen. Selbst gefährlich wurden die Gäste erstmals in der Mitte des Auftaktdrittels – und die erste Chance hatte es gleich in sich: Aus spitzem Winkel schoss Ross Mauermann aufs Tor der Münchner. Heimkeeper Mathias Niederberger hielt zwar, doch kurz herrschte Irritation, ob die Parade nicht erst hinter der Linie erfolgt war. Nach Videoüberprüfung entschieden die Schiedsrichter jedoch zugunsten des Gastgebers.

Wenig später spielten die Pinguins ebenfalls erstmals in Überzahl. Die Bremerhavener waren am Drücker, eine starke Direktabnahme von Antti Tyrväinen rettete Münchens Niederberger sensationell mit einem Spagat aus der kurzen Ecke (13.). "Als ich geschossen hab, habe ich ihn eigentlich schon im Tor gesehen", sagte Tyrväinen. Trotz hohem Tempo und Abschlüssen auf beiden Seiten endete der erste Abschnitt ohne Treffer.

Ross Mauermann trifft zur Pinguins-Führung

Die Spieler der Fischtown Pinguins bejubeln einen Treffer.
Nach dem 1:0 durch Ross Mauermann war der Jubel groß bei den Fischtown Pinguins. Bild: Imago | Eibner

Im zweiten Drittel kam Miha Verlic früh aus zentraler Position zum Abschluss, scheiterte aber an Niederberger (22.). Nur Sekunden später traf Jan Urbas das Außennetz (23.). Auf der Gegenseite wurde es ebenfalls hektisch: Nach einem Fehlpass von Phillip Bruggisser klärte Franzreb überragend in höchster Not (24.). Kurz darauf vereitelte der Schlussmann der Bremerhavener eine Doppelchance (27.). Mitten in die Druckphase der Münchner hinein brachte Mauermann die Pinguins in Führung: Der Angreifer, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, traf nach schnellem Konter und Doppelpass mit Vikingstad zum 1:0 (29.).

Auf dem Eis ging es nun hoch her. Wegen einer Schlägerei mussten Bruggisser und Münchens Maximilian Kastner für je fünf Minuten nach draußen (33.). Weil Kastner als Provokateur eine zusätzliche Strafe erhielt, agierten die Bremerhavener erneut in Überzahl. Doch wie schon zuvor blieb das Power Play ohne Wirkung. Unmittelbar vor Ende des Mittelabschnitts war wieder Franzreb gefordert: Der Pinguins-Schlussmann parierte im Eins-gegen-Eins einen Schuss von Justin Schütz mit dem Schoner (39.).

Markus Vikingstand erhöht auf 2:0

Pinguins-Keeper Maximilian Franzreb fährt vom Eis und lächelt.
Hatte gut lächeln: Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb. Bild: Imago | Eibner

Nach nicht einmal 90 Sekunden im Schlussabschnitt bauten die Pinguins ihre Führung aus. Der zuvor glücklose Tyrväinen brachte den Puck auf gut Glück vors gegnerische Gehäuse, wo Vikingstad sich durchsetzte und zum 2:0 einschoss (42.). Kurz darauf hätte das Duo nach identischer Kombination fast auf 3:0 erhöht, doch Vikingstad traf nur den Schoner von Niederberger (45.).

München musste nun kommen und suchte wiederholt den Abschluss. Doch stets fanden die Hausherren in Franzreb ihren Meister. Auf der Gegenseite kamen auch die Bremerhavener zu Chancen, verpassten aber die Vorentscheidung. Drei Minuten vor dem Ende nahmen die Münchner schließlich ihren Goalie aus dem Kasten – und wurden belohnt: Noch 130 Sekunden standen auf der Uhr, als Austin Ortega nach starkem Pass von Yasin Ehliz auf 1:2 verkürzte. Die Pinguins mussten noch einmal zittern, doch dann traf Vikingstad zum 3:1-Endstand ins leere Gehäuse.

Schon am Freitag (19:30 Uhr) steigt das nächste Aufeinandertreffen in der "Best-of-Seven"-Serie. Im zweiten Duell mit den Münchnern genießen die Pinguins in der Eisarena Bremerhaven Heimvorteil, bevor es am Sonntag (15:15 Uhr) wieder gen Süden geht. "Wir brauchen uns nicht verstecken", betonte Franzreb.

Playoffs sind die fünfte Jahreszeit im Eishockey. Da muss man eine Schippe drauflegen – und das haben wir heute geschafft.

Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb bei "Magenta Sport

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. März 2023, 22 Uhr