Interview

Pinguins-Coach Popiesch: "Platz 6 nur noch theoretisch möglich"

Pinguins-Coach Thomas Popiesch schaut mit den Händen in der Tasche konzentriert mit seinen Ersatzspielern auf das Eishockey-Spiel seines Teams.
Pinguins-Coach Thomas Popiesch führte die Bremerhavener zum siebten Mal in Folge in die Playoffs. Bild: Imago | Eibner

Der Eishockey-Klub aus Bremerhaven hat zumindest die erste Phase der Playoffs erreicht. Lieber wäre ihm das direkte Viertelfinal-Ticket, doch das ist fast aussichtslos.

Die Fischtown Pinguins haben ihre Partie am Sonntag gegen Augsburg zwar mit 1:2 nach Shootout verloren, doch dafür die Qualifikation für die erste Playoff-Phase geschafft, die die Mannschaften der Tabellenplätze sieben bis zehn austragen.

Gehofft hatte der Bremerhavener Eishockey-Klub aber eigentlich auf Platz sechs, mit dem die Teams die erste Playoff-Runde überspringen und sofort mit dem Viertelfinale einsteigen können. Rechnerisch ist das noch möglich, realistisch wohl nicht. Trainer Thomas Popiesch erklärt im Gespräch mit dem Sportblitz, warum mit seiner Mannschaft trotzdem noch zu rechnen ist.

Herr Popiesch, Sie haben am Sonntag die erste Phase der Playoffs erreicht, trotz der Niederlage gegen Augsburg. Können Sie sich dennoch darüber freuen?

In dem Moment kann man sich nicht so richtig darüber freuen, weil wir andere Ziele hatten und noch haben. Aber wenn man mit ein bisschen Abstand sieht, dass wir zum siebten Mal hintereinander unser erstes Saisonziel immer erreicht haben, macht die Mannschaft und das Umfeld schon stolz.

Das Ziel waren eigentlich die Top sechs oder?

Ja, das ist von der Mannschaft auch ganz deutlich gesagt worden. Und wir als Trainerteam gehen auch so vor. Wir sagen: Als Erstes wollen wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dann guckt man in der nächsten Phase im Januar und Februar, dass man um die Plätze zehn und sechs mitspielt. Da waren wir auch dabei, haben jetzt aber hintenraus nicht unser bestes Hockey gezeigt. Deshalb ist Platz sechs nur noch theoretisch für uns möglich.

Wo liegen die Gründe, dass das Team jetzt, wo es darauf ankommt, nicht das beste Level abrufen kann?

Wenn man die letzten Spiele anschaut, dann waren das immer enge Spiele, mit einem Tor Unterschied. Auch mal Verlängerung, Penaltyschießen oder eine strittige Schiedsrichterentscheidung. Wir haben immer noch auf sehr gutem Niveau gespielt, spielen immer noch mit den Top-Mannschaften mit. Aber um diese Spiele zu gewinnen, muss man an die Leistungsgrenze gehen und auch mal einen guten Tag haben. Da haben wir etwas nachgelassen, manchmal die Kleinigkeiten nicht so gut gemacht.

Es ist aber noch genug Zeit, um neu zu starten. Denn wir sind erst einmal in den Playoffs. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man die erste Runde schon geschafft hätte. Aber andere Mannschaften haben gezeigt, dass man auch von hinten in den Playoffs noch gute Ergebnisse erzielen kann.

Eishockey-Spieler Jan Urbas von den Fischtown Pinguins steht konsterniert neben seinem Torhüter Maximilian Franzreb nach dem Spiel auf dem Eis.
Ernüchterung bei Pinguins-Stürmer Jan Urbas (rechts) und Torhüter Maximilian Franzreb. Bild: Imago | Kolbert-Press

Wie realistisch ist es, Platz sechs doch noch zu schaffen?

Jeder kann an der Tabelle sehen, dass das schwierig wird. Aber wir müssen uns auf uns konzentrieren und haben jetzt noch drei Spiele zu absolvieren. Da wollen wir unser bestes Hockey zeigen, um dann vorbereitet zu sein für die nächste Runde. Wir können aber nicht mehr beeinflussen, was die anderen Mannschaften machen.

Bekommen die Pinguins denn nochmal die Kurve? Aus den letzten sieben Spielen gab es nur einen Sieg. Geht langsam die Puste aus?

Wir wissen, was wir zu tun haben, damit es wieder in die andere Richtung für uns geht. Die Kleinigkeiten müssen wir besser machen und deshalb werden wir auch mit den Spielern reden. Denn am Ende machen ja die Spieler den Unterschied und nicht der Coach. Die Mannschaft hat in der Saison oft genug gezeigt, dass nach ergebnisschwächeren Phasen auch wieder bessere gekommen sind. Die Mannschaft muss den Glauben haben und positiv bleiben und dann vor allem die Akzente auf dem Eis setzen.

(Das Gespräch führte Ariane Wirth, aufgezeichnet von Petra Philippsen.)

Mehr zum Eishockey:

Autorin

  • Ariane Wirth
    Ariane Wirth

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 27. Februar 2023, 18:06 Uhr