Wird Werder für Union zum Schützenhelfer oder Spielverderber?
Für die Bremer geht es beim Saisonfinale um nichts mehr, doch Gegner Berlin kämpft um die Champions League. Vor drei Jahren half Union Werder – revanchiert man sich nun?
Zwischen Werder Bremen und Union Berlin, genau, da war doch was. Letzter Spieltag, im Mai 2020. Es ging für die Bremer unter Trainer Florian Kohfeldt ums nackte Überleben in der Bundesliga – zudem benötigten sie auch noch Schützenhilfe von den Berlinern. Und die bekamen sie.
So rettete sich Werder damals tatsächlich mit einem furiosen 6:1-Sieg gegen Köln in die Relegation – weil Union parallel Fortuna Düsseldorf mit 3:0 besiegte. Zum Dank organisierte ein Werder-Fan 100 Kisten Bier für die Berliner.
"Wissen um unsere Verantwortung"
Wird sich Werder also an diesem Samstagnachmittag ab 15:30 Uhr bei den Unionern revanchieren? Denn für die Bremer geht es beim Saisonfinale um nichts mehr, für die Berliner dagegen im Fernduell mit Freiburg um den letzten Champions-League-Platz. Wird Werder seine Gegenwehr drosseln? Trainer Ole Werner wiegelt ab.
Wir wissen um unsere Verantwortung und versuchen, unsere Topleistung zu bringen. Wir freuen uns auf das Spiel und wollen einen guten Abschluss finden.
Werder-Trainer Ole Werner
Es geht noch um Fernsehgelder und Füllkrug
Doch der Werder-Coach musste dennoch zugeben, dass er "froh darüber" ist, "dass wir schon letztes Wochenende unseren Klassenerhalt klar gemacht haben und es nicht auf den letzten Spieltag ankommt". Und auch bei seiner Mannschaft hat Werner festgestellt, dass der ganz große Druck nach dem vergangenen Wochenende erst einmal abgefallen sei.
Ob die Bremer die allerletzte Spannung beim letzten Spiel der Saison noch einmal aufbauen können, bleibt daher abzuwarten. Zumindest haben sie noch zwei Ziele: Den 12. Tabellenplatz für die Fernsehgelder zu halten und nicht schlimmstenfalls noch auf Rang 14 abzurutschen. Und: Niclas Füllkrug zur Tojägerkanone zu verhelfen.
Das Ziel muss sein, zu gewinnen und 'Fülle' zu helfen, die Torjägerkanone mit nach Hause zu nehmen. Das wäre eine schöne Geschichte.
Werder-Profi Leonardo Bittencourt
So oder so wird dieses Saisonfinale spannend wie lange nicht: Meister, Absteiger, internationale Plätze werden noch gesucht – die Tabelle kann sich noch ordentlich verschieben. Welche Rolle Werder am Ende dabei spielen wird, muss sich zeigen. Der Sportliche Leiter Clemens Fritz betonte jedenfalls: "Wir haben keine Bringschuld gegenüber niemandem. Wir fahren nach Berlin, um die Punkte zu holen."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 25. Mai 2023, 16 Uhr