Bremer CDU: "Senatorin Schaefer kümmert sich nur um Radfahrer"
- Bremer Verkehrsentwicklungsbeirat stellt seine Ergebnisse vor .
- Nahverkehr-Ausbau soll Autofahrer von Bus und Bahn überzeugen.
- CDU übt harsche Kritik an Mobilitätssenatorin Schaefer.
In der Bremer Innenstadt sollen in Zukunft weniger Autos fahren. Das ist ein Ergebnis des Verkehrsentwicklungsbeirates, der am Vormittag zum letzten Mal zusammenkommt. Seit Jahren streiten die Parteien und verschiedene Institutionen in dem Gremium über die Verkehrswende in Bremen. In vielen Dingen sind sich jetzt alle einig.
Busse und Bahnen sollen öfter fahren und auf keinen Fall teurer werden. Laut Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) sollen die Menschen mit den Verbesserungen überzeugt werden, das Auto stehen zu lassen und sich mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr durch die Stadt zu bewegen. Im nächsten Schritt gehen die Vorschläge des Gremiums jetzt in den Senat. Danach muss sich die Bürgerschaft damit beschäftigen.
Bremer CDU wirft Schaefer Radfahrer-Fokus vor
Doch der Plan kommt nicht bei allen gut an: Die Bremer CDU hat die Mitarbeit in dem Beirat vor mehreren Wochen aufgekündigt. Fraktionschef Heiko Strohmann wirft Schaefer vor, Klientelpolitik zu betreiben. Die Senatorin setze den von allen Beteiligten gemeinsam beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan bislang nicht um, kritisiert er.
Frau Schaefer hat eigentlich nur ihre ideologischen Spielchen wie die Martinistraße oder die Einbahnstraße am Wall umgesetzt, den Rest leider nicht.
CDU-Fraktionschef Heiko Strohmann
Sie kümmere sich nur um die Radfahrer und dieses zu Lasten der Autos, sagt Strohmann. 30 Personen verschiedener Organisation, Behörden und Verbände waren in den Sitzungen des Verkehrsentwicklungsbeirates vertreten.
Als bekannt wurde, dass die CDU den Verkehrsentwicklungsbeirat verlassen hat, äußerte Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) ihr Unverständnis über deren Haltung. Sie sagte: "Ich finde das verantwortungslos. Wir reden alle davon, dass wir die Verkehrswende brauchen. Hier arbeiten wir direkt daran. Aber die CDU hat sich hier eindeutig vom Acker gemacht. Sie zeigt damit, dass sie nicht an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert ist. Offensichtlich ist ihr die Verkehrswende nicht so wichtig wie der Vorwahlkampf."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 13. Juli 2022, 8 Uhr