Bremer Ärzte erwarten holprigen Start der digitalen Krankschreibung
- Kassenärztliche Vereinigung rechnet mit Problemen bei Umstellung.
- Kleinere Arbeitgeber könnten überfordert sein.
- Tipp: weiterhin ausgedruckte Bescheinigung geben lassen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen rechnet mit größeren Problemen bei der Umstellung auf die elektronische Krankschreibung. Das sagte der Vorsitzende der KV Bremen, Bernhard Rochell, auf Nachfrage von buten un binnen. Hintergrund ist, dass ab Anfang des Jahres, der sogenannte "gelbe Schein" von der Arztpraxis direkt digital an die Krankenkasse geht. Arbeitgeber sollen die Daten dann dort direkt abfragen.
Die Kassenärztliche Vereinigung in Bremen geht davon aus, dass die meisten Arbeitgeber die Umstellung zunächst nicht mitmachen. Großfirmen seien vorbereitet, kleinere, mittelständische Betriebe hingegen würden sich mit dem neuen Verfahren jedoch zunächst schwer tun.
Lieber ausgedruckte Bescheinigung geben lassen
Der KV-Chef Rochell rät daher versicherten Patienten, beim Arzt weiterhin eine ausgedruckte Bescheinigung mitzunehmen und sie beim Arbeitgeber abzugeben, um Missverständnissen vorzubeugen. Auch sollten sich Arbeitnehmer bei ihrem Arbeitgeber zunächst informieren, ob das neue Verfahren beherrscht wird.
Privatversicherte müssen ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ohnehin weiter in Papierform vorlegen. Auch Erwerbslose müssen noch gedruckte Krankmeldungen bei Arbeitsagentur und Jobcenter abgeben. Medienberichten zufolge wird die Bundesagentur für Arbeit erst im Januar 2024 so weit sein, dass das Verfahren digital möglich ist.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. Dezember 2022, 15 Uhr