Neue Funde der historischen Großen Weserbrücke
Auf der Kühne-und-Nagel-Baustelle sind Überreste der historischen Großen Weserbrücke aufgetaucht. Archäologen sind überrascht von dem Fund.
Bilder von den Ausgrabungen nahe der Großen Weserbrücke, auf dem Gelände vom zukünftigen Neubau des Kühne-und-Nagel-Gebäudes.
An der Kühne-und-Nagel Baustelle haben die Bauarbeiten Überreste der alten Großen Weserbrücke freigelegt. Bis 1961 verband sie die Innenstadt mit der linken Weserseite. Das Mauerwerk stammt aus dem Mittelalter. Es gehörte früher zum Torhaus der großen Weserbrücke.
Quelle: Radio Bremen, Martin von Minden
Dieter Bischop bei den Ausgrabungen nahe der Großen Weserbrücke, auf dem Gelände vom zukünftigen Neubau des Kühne-und-Nagel-Gebäudes.
Archäologe Dieter Bischop freut sich über die Ausgrabungen. "Die Hoffnung, dass die Brücke überhaupt noch kam, hatten wir kaum mehr. Wir dachten, das alte Kühne-und-Nagel-Gebäude von 1962 habe schon alles zerstört."
Quelle: Radio Bremen, Martin von Minden
Gefundene Gegenstände von den Ausgrabungen nahe der Großen Weserbrücke, auf dem Gelände vom zukünftigen Neubau des Kühne-und-Nagel-Gebäudes.
Bei den Grabungen sind weitere Gegenstände zum Vorschein gekommen. Sie zeigen, wie die Menschen in Bremen früher lebten.
Quelle: Radio Bremen, Martin von Minden
Bilder von den Ausgrabungen nahe der Großen Weserbrücke, auf dem Gelände vom zukünftigen Neubau des Kühne-und-Nagel-Gebäudes.
Die beweglichen Funde bewahren die Archäologen auf – die alten Mauern allerdings müssen in wenigen Tagen dem Neubau weichen. Dieser Zugang zur Weser ist auch auf alten Bildern von Bremen zu sehen.
Quelle: Radio Bremen, Martin von Minden
Große Weserbrücke, Brückentor mit Wasserrad um 1570
Eine Brücke über die Weser an dieser Stelle gibt es mindestens seit 1244. Bis 1839 bestand sie aus Holz – hier auf einem Holzschnitt von M. Weigel um 1570.
Quelle: Staatsarchiv Bremen
Kolorierter Kupferstich Stadtansicht Bremen von 1589
Auf diesem Kupferstich von Frans Hogenberg von 1589 sind das alte Weser-Brückentor sowie das Wasserrad zu erkennen. Durch das Brückentor gelangten die Bremer in die Wachtstraße und damit zur Südecke des Marktes.
Quelle: Radio Bremen
Villen an der Weser
Die Kapffsche Villa oder Burg wurde 1850/1852 als Wohn- und Geschäftshaus der Kaufmannsfamilie von Kapff erbaut. Später wurde sie der Firmensitz von Kühne und Nagel. Die Aufnahme ist von 1907.
Quelle: Radio Bremen
Alte Stadtansicht Bremen mit Zwinger um 1640
Auf dieser Darstellung des Bremer Teerhofs von 1640/1641 ist auch der Pulverturm zu sehen. Eine durchgehende Brücke, die beide Weserufer verband, entstand erst 1903.
Quelle: Radio Bremen
Historische Ansicht der Großen Weserbrücke vor 1764.
Auf dieser historischen Aufnahme um 1764 ist der Zugang zur Weser besonders gut zu erkennen. Der Mauerbogen ist jetzt gerade in der Ausgrabung zu sehen.
Quelle: Landesarchäologie Bremen
Historische Aufnahme der großen Weserbrücke um 1885
Sechs Jahrhunderte lang bestand die Bremer Weserbrücke aus Holz. Erst 1839 und 1895 wurden steinerne Brücken errichtet. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1885.
Quelle: Radio Bremen
Die Bagger haben Gebäudereste aus dem späten Mittelalter freigelegt. Dazu gehört die Flanke des östlichen Brückenhauses und angrenzende Häuser. Die beiden Brückenhäuser links und rechts der Brücke verband ein Brückentor, das den Zugang zur Innenstadt sicherte. Fast auf jeder alten Ansicht von Bremen ist diese Brücke zu sehen – so wichtig war sie damals für die Stadt.
Zum ersten Mal wurde die Große Weserbrücke 1244 in einer Urkunde erwähnt. Bis 1839 war sie aus Holz, anschließend gab es mehrere gemauerte Brücken. 1945 sprengten die Nationalsozialisten die letzte Steinbrücke teilweise. Sie wurde von den Alliierten anschließend notdürftig repariert.
Die Geschichte der Großen Weserbrücke an dieser Stelle endete 1961. Damals wurde die alte Brücke abgerissen – und 60 Meter weiter die neue, verkehrstauglichere Wilhelm-Kaisen-Brücke eingeweiht.
Historische Funde der Großen Weserbrücke
Bild: Radio Bremen
Autorin
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 8. Juni 2017, 15:40 Uhr