Fragen & Antworten

Diese kuriosen Nachnamen könnten Bremer künftig tragen

Gewöhnungsbedürftig: So denken Bremer über die Namensrecht-Reform

Bild: dpa | Andrea Warnecke

Die Ampel diskutiert über neue Namensrechte: Doppelnamen für Familien, aber auch die Verschmelzung von Nachnamen werden besprochen. Wir haben witzige Bremer Beispiele gesammelt.

Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz.
Künftig sollen auch Scheidungskinder mehr Spielraum bei der Wahl ihres Nachnamens haben, findet Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Bild: Imago | IMAGO / photothek

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) plant eine Reform des Namensrechts, um Doppelnamen für Ehepaare und ihre Kinder zu ermöglichen. Die Grünen haben nun eine weitere Idee ins Gespräch gebracht. Statt der Variante mit Bindestrich plädieren sie für eine "Verschmelzung" der Nachnamen.

Ob von Elfi Große-Flasche bis hin zu Edy Fröhlich-Wichser: Die kuriosesten Doppelnamen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz könnten bald Teil der offiziellen Gesetzgebung werden. Zum Vorschlag der Grünen haben wir Bremer und Bremerinnen in unseren sozialen Netzwerken gefragt, was für Kombinationen möglich wären. Das sind ihre Antworten:

Ohh das hatte ich mir so gewünscht... ich wollte so gerne Schweckowski heißen.. mein Mädchenname ist Schwecke, den wollte ich eigentlich behalten.. nun heiße ich seit fast 9 Jahren Danowski

Sandra Danowski - 24. März 2023, 17:15 Uhr.

Richtig gute Idee, warum eigentlich nicht. Wer will der darf. Jetzt darf man mal was und viele meckern trotzdem. Schmidt und Knolle gleich Scholle. Ich möchte jedenfalls nicht Habenschaden, Sargnagel oder Grasnickel heißen. Und es gibt noch extremere Namen.

Kristina Schmidt - 24. März 2023, 17:33 Uhr.

Schneider und Riedel werden zu Schniedel.

Claudia Kaminski - 25. März 2023, 09:04 Uhr.

Taubenrauch

Sandy Zielinski - 24. März 2023, 18:49 Uhr.

Aber was genau steckt hinter der Diskussion um die Refrom? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was ist neu an der Gesetzesänderung?

Dass beide Partner ihre eigenen Namen bei der Heirat behalten dürfen, ist bereits seit 1994 möglich. Ebenfalls möglich ist es, dass der neue Nachname mit einem Bindestrich vor oder hinter den eigenen Namen gehängt wird. Ein Doppelname für die gesamte Familie, der auch an Kinder weitergegeben werden kann, ist im geltenden Recht bisher jedoch noch nicht vorgesehen. Die Novelle soll dies nun ermöglichen. Doppel-Doppelnamen, wie bei der Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann-Maier-Leibnitz, sollen trotz Reform weiterhin vermieden werden.

Warum soll es Doppelnamen für Familien geben?

Auch Scheidungskinder sollen mehr Spielraum bei der Wahl ihres Nachnamens bekommen. Nach einer Scheidung der Eltern oder eines seiner Elternteile soll das Kind, genau wie die Eheleute, die Möglichkeit bekommen, seinen Familiennamen ändern zu können. Das geltende Recht sei auf Lebenssituationen dieser Art nicht eingestellt.

"Auch hier wird das neue Namensrecht Erleichterungen bringen", verspricht Buschmann gegenüber dem Tagesspiegel. Er begründete sein Vorhaben damit, dass die Vielfalt des familiären Zusammenlebens in den letzten Jahrzehnten größer geworden sei. Das deutsche Familienrecht würde diesen Veränderungen teilweise noch hinterherhinken.

Was gilt es beim Gesetz zu beachten?

Details seien laut dem Bundesjustizminister noch auszuarbeiten, wie die Möglichkeit, Doppelnamen ohne den obligatorischen Bindestrich zu bilden. Namensrechtliche Traditionen, wie beispielsweise geschlechtsangepasste Familiennamen von Angehörigen der sorbischen Minderheit, sollen fortgeführt werden. Sorbinnen können dann eine weibliche Version ihres Familiennamens führen, wenn sie ein Suffix, also eine Endung, an ihren Namen hängen.

Was steckt hinter dem "Meshing"-Vorschlag der Grünen?

Damit es nicht zu langen Namensketten kommt, schlagen die Grünen im Zuge der Reform eine Verschmelzung beider Nachnamen vor. In Großbritannien ist dies bereits gang und gäbe. So könnte aus Herrn Müller und Frau Schmidt, die Schmüllers werden. Doch der Vorschlag trifft noch auf Widerstand, etwa in der FDP.

Wie ist die Lage in Bremen und Bremerhaven?

In Bremen wird der gemeinsame Doppelname noch wenig verwendet. In Bremerhaven haben sich laut dem Bremerhavener Standesamt seit Jahresbeginn erst zwei Paare von 36 geschlossenen Ehen für diese Variante entschieden.

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Autorinnen

  • Autorin
    Mareike Hoeck Studentische Redakteurin
  • Autorin
    Antonia Fronzek Studentische Redakteurin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. März 2023, 19:30 Uhr