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Zeremonie geglückt: Weltgrößtes Containerschiff in Bremerhaven getauft
Vor rund 800 Gästen ist die "MSC Michel Cappellini" bei einem Festakt offiziell getauft worden. Das Schiff liegt noch voraussichtlich bis zum Abend an der Bremerhavener Stromkaje.
Im freien Fall rauscht die Champagnerflasche in die Tiefe. Mit Schwung und von einem Knall begleitet, zerspringt sie am Rumpf der "MSC Michel Cappellini". Während Champagnerschaum die Bordwand heruntertropft und ein Nebelhorn über die Stromkaje tutet, ist die Erleichterung groß: Die Taufe des Megafrachters, der voraussichtlich noch bis späten Montagabend in Bremerhaven liegt, hat im ersten Anlauf geklappt.
Mit einem Festakt und rund 800 Gästen – unter anderem war Segel-Star Boris Herrmann vor Ort – feierte die Mediterranean Shipping Company (MSC) die offizielle Segnung des in China gebauten Riesenfrachters. Das Containerschiff ist fast 400 Meter lang, mehr als 60 Meter breit und hat Platz für fast 24.350 Container – ein Ladevermögen, das die "MSC Michel Cappellini" ebenso wie ihre fünf Schwesterschiffe nach MSC-Angaben zu den weltweit größten ihrer Art macht.
So groß ist die "MSC Michel Cappellini" im Vergleich zu Bremer Wahrzeichen:
Bremischen Häfen sind wichtiges Frachtdrehkreuz für MSC
Benannt ist das Schiff nach dem ehemaligen MSC-Mitarbeiter Michel Cappellini, dessen Witwe Cindy-Jo Cappellini als Taufpatin fungierte. Der Riesenfrachter kommt künftig im Liniendienst zwischen Ostasien und Europa zum Einsatz. Bremerhaven liegt zwar nicht auf der Route des Schiffes, trotzdem bleibt die Stadt ein bedeutender Umschlagsplatz für die Schweizer Reederei. "Die bremischen Häfen sind für MSC ein wichtiges Frachtdrehkreuz in Deutschland und in ganz Nordwesteuropa", sagte MSC-Chef Soren Toft.
Allein in Bremerhaven arbeiten mehr als 370 Menschen für den Konzern. Die Routen führen die MSC-Schiffe unter anderem ins östliche Mittelmeeer sowie Süd- und Nordamerika.
Gibt es bald Ladestrom an den Bremerhavener Containerterminals?
Wie am Rande der Zeremonie mitgeteilt wurde, soll es ab dem kommenden Jahr Ladestrom an den Bremerhavener Containerterminals geben. Das gilt als umweltfreundlicher als der Betrieb der Motoren mit Schiffsdiesel. Laut Bremer Wirtschaftsressort kosten die geplanten vier Landstrom-Anlagen 32 Millionen Euro, die Hälfte finanziert der Bund, die andere Hälfte das Land Bremen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 17. Juli 2023, 16 Uhr