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Bremer Messe "Leben und Tod" bricht Tabus

Eine Frau kniet auf einer Messe an einem weißen Sarg

Bremer Messe "Leben und Tod" bricht Tabus

Bild: dpa | Ingo Wagner

Die sogenannte letzte Reise kann teuer werden. Doch wieviel kostet eine Bestattung tatsächlich? Buten un binnen hat nachgefragt.

Es gibt die Redewendung "Über Geld spricht man nicht, Geld hat man". Schön, wenn es so ist. Aber selbst dann sollte man bei Zeiten mit Fachleuten darüber sprechen, wie viel Geld sie denn haben möchten – für Bestattung. In der Halle 5 der Messe Bremen läuft bis Samstag die Messe "Leben und Tod", die diese Frage aufklären kann.

Wieviel kostet eine Bestattung tatsächlich?

Das hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, sagt Stephan Neuser, der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter. "Da sollte man sich individuell beraten. Sicherlich muss man so um die 3.000 Euro rechnen." Das ist also eine Art Mindestpreis, wenn man wirtschaftlich auf ganz schlankem Fuß gehen will.

Welche Bestattungsformen gibt es?

Es gibt vier übliche Bestattungsarten: Urnen-, Sarg-, Baum- und Seebestattung. Und für jede Bestattungsart kann man vier Varianten rechnen: Standard, Klassik, Tradition und Exklusiv. Dazu kommt dann immer noch die Grabstätte. Das kann dann letztendlich deutlich über den eingangs genannten 3.000 Euro liegen. Insgesamt kommen schnell 5.000 Euro zusammen — mit Blumen, Kaffeetrinken, Trauerannonce und Dankeskarten auch schnell 10.000 Euro.

Ein Schiffsoffizier lässt eine Urne ins Wasser
Eine Seebestattung ist laut Experten mit am günstigsten. (Symbolbild) Bild: dpa | Ingo Wagner

Welche Bestattungsform ist die teuerste, welches die günstigste?

Teuer sind die Friedhofsgebühren für eine klassische Erdbestattung, bei der der Sarg in die Erde abgelassen wird. Dafür sind schon mehr als 1.000 Euro auf den stadtbremischen Friedhöfen fällig, plus rund 1.300 Euro fürs Grab für 25 Jahre. Für eine Urne, in der die Asche bestattet wird, kostet die Beisetzung knapp 200 Euro, das Urnengrab selbst knapp 1.000 Euro. Das machen auch die meisten: Als Asche auf den Friedhof oder in einen Friedwald. Im Land Bremen gibt es anders als in Niedersachsen auch die Möglichkeit, die Asche im eigenen Garten zu verstreuen. Das muss aber beantragt werden und ist nicht so ganz einfach.

Was auch geht ist die Seebestattung. Da sind dann die Kosten ohne den Bestatter mit die günstigsten, heißt es auf der Messe. Ab 700 Euro, dann mit dem Schiff mit mehreren Urnen ohne individuelle Begleitung raus aufs Meer, erklärt die Chefin eines Seebestattungsbetriebs.

Wie sinnvoll ist es, Vorsorge zu treffen?

Sehr sinnvoll, sagt der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter, Stephan Neuser. Es sei sogar sinnvoll, die Bestattungskosten schon zu bezahlen, vielleicht auch in Raten. Dann wären die Angehörigen entlastet und alles läuft so ab, wie man es sich wünscht, erklärt Neuser. "Wenn ich jetzt bestimmte Wünsche habe und sage, ich möchte eine große Trauerfeier haben, möchte viele Gäste einladen, möchte den Sarg auf einer Kutsche überführen oder so, das kann man alles organisieren. Es heißt ja auch Abschiedsfeier. Betonung liegt dann an der Stelle auf Feier", so Neuser.

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  • Zu sehen ist ein Porträtfoto von Mario Neumann. Blaue Augen, relativ kurze, dunkelblonde Haare. Er hat die Arme verschränkt und lächelt.
    Mario Neumann Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Mittag, 3. Mai 2024, 13:40 Uhr