Fairtrade in Kunst verpackt: Das ist Bremerhavens neue Stadtschokolade

Drei Personen stehen vor einer Wand und halten Schilder in die Kamera.
Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Bisher steht Bremerhaven für Fischstäbchen, künftig gehört auch fair gehandelte Schokolade zur Stadt – mit Designs der Scholl-Schule. Das steckt dahinter.

Bremerhaven bekommt eine eigene Fair-Trade-Schokolade. Für das Design des Schoko-Layouts gab es einen Wettbewerb der Kunstkurse der Gymnasialen Oberstufe im Schulzentrum Geschwister Scholl. Eine Jury mit Vertretern der Stadt, von Edeka und einer Grafik-Expertin hat nun die Gewinnerin gekürt. Anlass für die Aktion ist das zehnjährige Jubiläum Bremerhavens als Fairtrade-Stadt.

Auf einem Tisch liegen etliche Pappschachteln.
150 Ideen nahmen Teil. Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Der Schokoladen-Verbrauch in Deutschland liegt laut der Stadt Bremerhaven bei neun bis zehn Kilogramm pro Kopf und Jahr. Doch beim Anbau der wichtigsten Zutat Kakao werden demnach täglich Menschenrechte verletzt. Die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika lebe in Armut, noch immer arbeiteten gut 1,5 Millionen Kinder auf den Plantagen unter ausbeuterischen Bedingungen. Keiner der Schoko-Riesen könne sicher sagen, seine Produkte seien frei von Armut und Kinderarbeit. Dem will Bremerhaven etwas entgegensetzen.

150 Entwürfe für die Bremerhaven-Schokolade

Konkret ging es bei dem Design-Wettbewerb um die Gestaltung der Verpackung. Insgesamt wurden 150 Entwürfe für die Stadtschokolade eingereicht. Drei Kurse der Geschwister-Scholl-Schule haben das letzte Halbjahr daran gearbeitet. Gewonnen hat die Version der 19-jährigen Alena Schaa.

Ich habe zum einen die Silhouette Bremerhavens abgebildet und mit verschiedenen Komplementär-Kontrasten gearbeitet, um einen Eye-Catcher für die Kunden zu schaffen. Außerdem habe ich auch die Typographie als eine wellenförmige Silhouette mit eingearbeitet.

Alena Schaa, Erstplatzierte

Zu sehen ist auf der roten Gewinner-Grafik die Skyline der Stadt, unter anderem mit dem Sail-City-Hotel und Schiffen. Auf den zweiten Platz schaffte es das Bild von Joseph Y. Asafo-Agyei. Er hat einen komplett anderen Ansatz gewählt: "Für meinen Entwurf habe ich mich von Bremerhavens typischen Symbolen inspirieren lassen, aber gleichzeitig auch ein paar afrikanische Elemente durch Farben und Symbole im Hintergrund eingebracht", erklärt der 19-Jährige. Abgebildet sind unter anderem der Simon-Loschen-Turm auf einer Art fliegenden Insel, die an eine Kakaobohne erinnert.

Ab Herbst in Bremerhaven im Handel

Auf einem Tisch liegen drei Grafiken.
Die Gewinner-Grafiken. Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Komplettiert wird das Treppchen von Lara Dröge, die sich von der See inspirieren ließ. "Ich habe das Meer gezeichnet und den Leuchtturm, als typisches Symbol für Bremerhaven – in Blautönen für das unruhige Meer direkt bei Bremerhaven." Übrigens der Leuchtturm, den alle Bremerhavenerinnen und Bremerhavener kennen und viele vermissen: der abgesackte Molenturm.

Die Top-2 der Etiketten werden nun vor Ort gedruckt und aufgeklebt. In Zusammenarbeit mit GEPA, der Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt, soll die Schokolade spätestens im Herbst auf den Markt kommen. Verkauft wird sie im Weltladen Bremerhaven und im Edeka Roter Sand, weiteren Filialen und Hotels könnten folgen.

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Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Next, Next am Nachmittag, 19. Juni 2024, 14:50 Uhr